Genf
Genf wird 1898 zur letzten Station im Leben der rastlosen Kaiserin Sisi. Sie reist am 9. September von Montreux aus mit einem Salonraddampfer über den See, um Baronin Rothschild einen Besuch abzustatten. Die Nacht verbringt Sisi im Hotel Beau Rivage. Am frühen Nachmittag des folgenden Tages bricht sie mit ihrer ungarischen Hofdame Gräfin Irma Sztáray auf, um das Linienschiff „Genève“ (das immer noch in Genf zu sehen ist) für ihre Rückfahrt nach Montreux zu erreichen. Der italienische Anarchist Luigi Lucheni sticht die Kaiserin vor dem Schiff mit einer angespitzten Feile nieder. Sisi kann den Dampfer noch besteigen, doch als dieser abgelegt hat, wird man sich der Schwere der Verletzung bewusst.
Das Schiff kehrt zum Anlegesteg zurück. Um 14.40 Uhr stirbt die österreichische Kaiserin in ihrer Suite des Hotel Beau Rivage nach einstündigem Todeskampf im Alter von 61 Jahren. Auf halbem Weg zwischen dem Pont du Mont-Blanc (der Mont-Blanc-Brücke) und der Kreuzung zur Rue des Alpes erinnern eine kleine Bronzetafel am Geländer des Seeufers sowie eine Sisi-Statue in der Rotonde du Mont-Blanc noch heute an das Attentat. In der ehemaligen Suite der Kaiserin im Hotel Beau Rivage werden einige persönliche Gegenstände Elisabeths und Erinnerungsstücke an ihren Todestag – darunter ein blutbeflecktes Seidenband – aufbewahrt. In der Basilika Notre-Dame erinnert ein buntes Kirchenfenster mit Inschrift und Datum an das Attentat: Die dargestellte heilige Elisabeth trägt die Gesichtszüge der Kaiserin von Österreich.
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